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Beitrag vom 22.05.2008
Things We Lost in the Fire
AVIVA-Redaktion
Halle Berry und Benicio Del Toro stehen im Mittelpunkt des einfühlsamen Charakterdramas – ein Film, der sich an emotionalen Abgründen entlang tastet und trotzdem immer wieder Hoffnung findet.
Als es bei Audrey Burke (Halle Berry) an der Haustüre klingelt, ahnt sie noch nicht, welche schockierenden Nachrichten ihr der Polizist überbringen wird. Ihr fürsorglicher und langjähriger Ehemann Brian (David Duchovny), der Vater ihrer beiden kleinen Kinder, wurde in einer sinnlosen Gewalttat ermordet als er einer fremden Frau helfen wollte. Das Paar war elf Jahre verheiratet, nun steht Audrey vor der großen Leere. In ihrem Schmerz wendet sie sich an Jerry Sunborne (Benico Del Toro), einem ausgemergelten Drogenabhängigen, der seit Kindheitstagen der engste Freund ihres Ehemanns war. Um die schmerzvolle Lücke zu füllen, die der Tod ihres Mannes hinterlassen hat, bietet Audrey an, dass Jerry in das leere Zimmer neben der Garage einzieht. Täglich muss Jerry gegen seine Entzugserscheinungen ankämpfen, die unerwartete Rolle als Ersatzvater und Freund von Audreys Kindern hilft ihm, eine innere Stärke und neues Selbstvertrauen zu entwickeln.
Durch die Trauer und Verzweiflung ist das zerbrechliche Band zwischen Jerry und Audrey ständig neuen Belastungsproben ausgesetzt. Gemeinsam entdecken sie jedoch die Kraft, mit der sie das neue Leben bewältigen.
Regisseurin Susanne Bier (Open Hearts) gibt mit dieser berührenden Geschichte ihr Hollywood-Debüt und entfesselt ein einfühlsames Drama über die Kraft der Freundschaft, die Macht der Liebe und über die Stärke, die nötig ist, um an eine zweite Chance zu glauben.
Das Leben nach dem Tod eines geliebten Menschen
Wie Audrey Burkes (Halle Berry) im Film "Things We Lost in the Fire" müssen viele Menschen den Tod eines geliebten Menschen verwinden. Experten entscheiden dabei vier Phasen der Bewältigung:
1. Phase des Nicht-Wahr-Haben Wollens und der Verleugnung: Man wehrt sich gegen die Veränderung und will nicht wahrhaben, dass das Leben nicht mehr so ist, wie es einmal war.
2. Phase der aufbrechenden Gefühle: Die Hinterbliebene fühlt sich hoffnungslos und machtlos, hadert mit dem Schicksal, verspürt Ängste und Unsicherheit, Wut, Schuldgefühle und Selbstzweifel.
3. Phase der Neuorientierung: Man beginnt, nach Lösungsmöglichkeiten und Auswegen zu suchen.
4. Phase: Neues Gleichgewicht: Die neue Situation wird akzeptiert, man hat sich arrangiert.
Wer sich einsam fühlt, der leidet. Man fühlt sich verlassen und auch hilflos, gelähmt, wie ein Opfer. Und so sitzen dann gerade einsame Menschen allein zu Hause, womöglich noch in der stillen Hoffnung, jemand würde kommen, um sie aus ihrer Einsamkeit zu retten. Ein Teufelskreis, der krank machen kann.
Das Wichtigste zur Überwindung der Einsamkeit ist, dass man sich klar machen sollte, dass sie kein Makel ist und nichts, wofür man sich schämen müsste. Sehr viele Menschen fühlen sich einsam – insofern befindet man sich ironischerweise sogar in guter Gesellschaft. Einsamkeit ist aber auch kein Schicksal, das hingenommen werden muss. Es gibt viele Möglichkeiten, die Einsamkeit zu überwinden: Soziales Engagement, die Wiederaufnahme des Kontakts zu alten Freunden und Bekannten oder auch das langsame Öffnen für einen neuen Partner.
Things We Lost in the Fire
Regie: Susanne Bier
DarstellerInnen: Halle Berry, Benicio Del Toro, David Duchovny, Alison Lohman, Alex Llewellyn, Micah Berry, John Caroll Lynch
Produktion: Sam Mendes, Sam Mercer
Kinostart Deutschland am 29. Mai 2008
im Verleih von Universal Pictures International Germany
www.thingswelostinthefire.de